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Mikao Usui und seine Suche

Die Suche nach Wissen und nach einem Weg des geistigen Wachstums. Das Streben nach spiritueller Meisterschaft im Buddhismus. Verbunden mit dem Wunsch nach Glück und ganzheitlicher Heilung für alle Leidenden.

Das waren wohl die treibenden Kräfte, die Mikao Usui niemals ruhen ließen. Sein wechselvolles Leben führte ihn zu einer Erleuchtungserfahrung, die ihn für die Arbeit mit Reiki öffnete.

Der Japaner Mikao Usui (1865-1926, japanisch: Usui Mikao, 臼井甕男) gilt als Vater der Reiki-Lehre und -Praxis. Einige glaubwürdige Quellen berichten über seinen Weg, den Aufbau der Reikischule und sein Wirken. Zum Teil beruht unser heutiges Wissen über Mikao Usui auf Erzählungen. Die Inschrift der Usui-Gedenkstätte auf dem Friedhof des Saihoji-Tempels in Tokio und ein 1994 aufgefundenes Manuskript dokumentieren viele Details.

Vor allem Hiroshi Doi, Hawayo Takata, Paul David Mitchell, William Lee Rand und Frank Arjava Petter haben über Jahrzehnte hinweg Material recherchiert und das Wissen über Reiki und über Mikao Usui aufgeschrieben. Weitere wichtige Autoren sind Andrew Bowling und Rick Rivard.

Lernen und Fasten

Von Kindheit an prägten ihn die Samurai-Tradition und der japanische Buddhismus, so die Überlieferungen. Als Vierjähriger ging er in die Klosterschule seines Heimatortes. Der junge Mikao Usui begegnete den Jahrhunderte alten Methoden der Meditation, Kampfkunst, Achtsamkeit und Spiritualität – Methoden, die bewusst mit der Lebensenergie Ki arbeiten.

Später studierte Usui weiterführende buddhistische Belehrungen, Shintoismus, Taoismus, aber auch christliche Theologie. Er widmete sich esoterischen Wissenschaften, Geschichte, Psychologie, westlicher und traditioneller chinesischer Medizin. Er lernte Chinesisch und Sanskrit.

Mikao Usui war fasziniert von alten Schriften, die über besondere Fähigkeiten der Buddhas berichten. Fähigkeiten wie die Heilung von Kranken oder die Anwendung höherer geistiger Kräfte und Energien.

Über seine beruflichen Tätigkeiten wissen wir, dass er unter anderem Angestellter im öffentlichen Dienst und Privatsekretär eines Ministers war. So weit überliefert, war Usui auch Industrieller, Reporter, Missionar, Laienpriester, Betreuer von Sträflingen und Weltreisender.

Eine 21-tägige Fastenmeditation auf dem heiligen Berg Kurama brachte schließlich den Durchbruch. Geist und Körper öffneten sich für die höheren spirituellen Energien, für den lange ersehnten Schlüssel zu Glück und Heilung. Anschließend erlebte er unmittelbar, wie er mit Handauflegen Energie übertragen und Schmerzen lindern konnte.

Auf dem Gipfel des heiligen Berges Kurama öffnete sich Mikao Usui für Reiki. Quelle: iStock.

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Der Hauptzweck von Reiki ist nicht nur das Heilen von Krankheiten, sondern die Verstärkung vorhandener Talente, das Gleichgewicht des Geistes, die Gesundheit des Körpers und damit das Erlangen von Glück.

Mikao Usui

Reiki als Lebensweg

Mikao Usui beschloss, seine neuen Heilkräfte und sein Wissen über die universelle Lebensenergie allen zugänglich zu machen. Er wollte Mitmenschen befähigen, seine Methode gezielt für Gesundheit und Wohlergehen nutzen zu können. Dazu gründete er im April 1922 in Harajuku (Aoyama, Tokio) eine Praxis und Lehrstätte. Gleichzeitig begann Usui ein dreijähriges Training in Zen-Buddhismus.

In den folgenden Jahren bildete Mikao Usui etwa 2000 Reikischüler aus, elf (lt. anderen Quellen 17) erlangten den Meistergrad und die Lehrbefähigung. Usui war in ganz Japan unterwegs, um Menschen zu helfen und Reiki bekanntzumachen.

Er verstand Reiki nicht allein als alternative Behandlungsmethode, sondern auch als Lebensweg und spirituelle Praxis. Das kommt in den fünf Reiki-Lebensregeln zum Ausdruck, die in verschiedenen Formulierungen überliefert sind.

Usui starb am 9. März 1926 im Alter von 62 Jahren in Fukuyama an einem Gehirnschlag. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof des Saihoji-Tempels in Tokyo.

In den folgenden Jahrzehnten breitete sich Reiki in verschiedene Richtungen aus. Es entstanden Reiki-Gemeinschaften. Über Usuis Meisterschüler Chujiro Hayashi und dessen Schülerin Hawayo Takata gelangte Reiki Ende der 30er Jahre nach Hawaii. Ihr verdanken wir, dass die Reiki-Lehren in die westliche Welt gelangten. Mehrere Reiki-Linien übertragen die Belehrungen bis heute.

Sie folgen in der Regel der fernöstlichen Tradition, dass spirituelle Belehrungen und Einweihungen nur unmittelbar und persönlich vom Lehrer zum Schüler weitergegeben werden können und dass eine große Hingabe dazugehört. Reiki lässt sich nicht durch Bücher oder Internetkurse übertragen.

In diesem Sinne gilt mein großer Dank allen Reiki-Lehrenden, die Usuis großes Geschenk an die Welt von Leben zu Leben weitergeben. Mögen sich immer mehr Menschen für Reiki öffnen und es Tag für Tag praktizieren.

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